Dirofilaria sind Faden- oder Rundwürmer aus der Familie der Nematoden. Besonders zwei Arten von Würmern, die durch Stechmücken übertragen werden, befallen Hunde häufig, die Dirofilaria immitens (Herzwürmer) und die Dirofilaria repens (Verursacher der Hautfilariose).
Außer in den Mittelmeerländern tritt Dirofilaria repens häufig z.B. in Ungarn und Rumänien auf. Die Würmer siedeln sich im Unterhautgewebe an und sind als kleine, schmerzlose, verschiebbare Erhebungen zu spüren. Diese Wurmart wird dem Hund im Allgemeinen nicht gefährlich und kann mit üblichen Wurmmitteln behandelt werden.
Gefährlich für den Hund ist ein Befall mit Dirofilaria immitens (Herzwürmern), deshalb hier eine nähere Beschreibung.
Übertragung
Die Dilofilariose kommt häufig in den Mittelmeerländern, v.a. auf den Kanaren, in Spanien, Südfrankreich, leider auch in Griechenland vor. Auch in den USA ist die Herzwurmkrankheit sehr verbreitet.
Übertragen wird die Dilofilariose durch Moskitos. 60 verschiedene Stechmückenarten können Dirofilariose übertragen.
Stechmücken nehmen beim Saugakt mit dem Blut der von Dilofilariose befallenen Tiere auch die Larven des Herzwurms (Mikrofilarien) auf. Zunächst wachsen die Wurmlarven im Moskito heran (infektiöse Larven). Beim Stich durch einen infizierten Moskito gelangen sie in die Unterhaut des Hundes und wachsen zu jungen Würmern heran. Sie dringen ins Blut- und Gefäßsystem vor um dort zu erwachsenen Würmern heranzureifen und siedeln sich letztendlich in den großen Blutgefäßen des Herzens und der Lunge an.
Ca. ein halbes Jahr nach der Erstinfektion sind die Würmer (genannt Makrofilarien) erwachsen, die weiblichen Würmer gebären Larven (Mikrofilarien), die bis zu 2 ½ Jahren im Blutkreislauf leben können und sich wiederum durch den Saugakt eines Moskitos weiterverbreiten.
So ein erwachsener Herzwurm wird bis zu 30 cm lang und ist ca. 1 mm dick. Er kann bis zu 5 Jahre alt werden.
Symptome
Betroffene Hunde husten häufig bei Anstrengung. Sie sind kurzatmig und wenig leistungsfähig, bei schwerem, länger andauerndem Befall leiden sie unter Atemnot, werden apathisch und teilnahmslos.
Sie leiden an Gewichtsverlust oder an Wasseransammlungen im Körper (Bauchwassersucht, Lungenödem). Unbehandelt führt die Dirofilariose häufig zum Tod (Lungenembolie, Herz-, Leber-, Niereninsuffizienz).
Nachweis
Der Nachweis von Mikrofilarien kann durch eine Blutuntersuchung erfolgen (Knott-Test). Makrofilarien können mittels eines ELISA-Tests aus dem Serum nachgewiesen werden.
Behandlung
Die Behandlung ist bei starkem Befall eher risikobehaftet. Zunächst müssen die erwachsenen Würmer (Makrofilarien) durch mehrere intramuskuläre Injektionen abgetötet werden (z.B. Melarsamin, Immiticide) Durch das Absterben der Würmer kann es zu Thrombosen und Embolien kommen, die Hunde müssen für einige Wochen ruhig gehalten werden.
Dann werden die Mikrofilarien abgetötet (z.B. Stronghold, Ivermectin).
Unsere bisherigen Erfahrungen mit der Behandlung sind jedoch sehr gut. Eine unserer Pflegehündinnen wurde auf 8 Jahre geschätzt, eine sehr ruhige, fast apathische Hündin. Nach der Behandlung, die sie sehr gut vertragen hat, ist sie richtiggehend aufgeblüht, 3-stündige Wanderungen durch Wald und Feld sind kein Problem mehr und sie benimmt sich wie ein junger Hund.
Prophylaxe :
Spot-on-Präparate (Stronghold, Advocate), Tabletten (Programm plus, Milbemax)